Ja natürlich, wer ist schon gerne eingesperrt. Ich auf keinen Fall und ganz sicher auch sonst niemand. Denn durch die gezwungene Isolation wird mir nicht nur gefühlt mein gesunder Menschenverstand entzogen, sondern auch noch die für mich so lebenswichtige Natur da draussen. Es geht hier nicht um Sinn oder Unsinn einer Isolation wohlverstanden, sondern um mein Gefühl damit. Dass es hart werden würde, das wusste ich. Ich war noch nie gerne nur Drinnen. Ganz gerne bewege ich mich vorzugsweise in der Natur und da sind wir schon bei zwei Problemen. Das Eine ist das Bewegen und das Zweite ist die Natur. Denn Beides ist im Wohnzimmer meiner Wohnung nur bedingt möglich. Mir fehlt also nicht nur die Sonne, der Wald, der Wind, der Schnee sondern auch noch die Möglichkeit mich zu bewegen.  Was ich nicht wusste ist, dass ich mich eingesperrt fühlen werde. Weil es eben nicht freiwillig ist. Wenn ich mit einer normalen Grippe im Bett gelegen hätte, könnte ich nun mit meinem gesunden Menschenverstand abschätzen wie es um mein Wohlbefinden steht und somit ab wann ich wieder unter Leute kann. Nun ja, es ist ja nichts mehr normal. Der gesunde Menschenverstand ist nicht mehr nötig. Und genau dieses Gefühl macht mir Schwierigkeiten. Ich bin gezwungen zu Hause zu bleiben so lange man mir es vorschreibt. Natürlich wusste ich auch schon, dass ich mit erzwungenen autoritären Massnahmen meine Mühe habe. Aber irgendwie dachte ich, dass es dann nicht so schlimm sein würde. Und wer hat gesagt, dass man nicht nach Draussen kann ohne Leuten zu begegnen? Bis dahin kann man ja eine Maske tragen. Lieber werden alle depressiv weil sie nicht mehr an die frische Luft dürfen. Auch hier ist der gesunde Menschenverstand leider nicht vorhanden. Wie komme ich da nur durch? Ja ich weiss, es geht allen gleich. Und ich möchte mich auch nicht beklagen, nur meinen Gefühlszustand kundtun. Dieser hat in den letzten Tag von “zutodebetrübt” und depressiv sowie “esistjadochnichtsoschlimm” einige Zustände durchgemacht.

Durchhalten heisst es. Meine Strategien gehen im Moment von “zu Hause bewegen” (Hurra es gibt ja Online Yoga), “endlich habe ich Zeit für alles was ich schon lange erledigen wollte”, zu Lesezeit und Netflix. Ja ich bin saufroh gibt es Netflix. Während den ersten zwei Tagen war ich nämlich zu müde für alles ausser Netflix. Und telefonieren. Wer hätte gedacht, dass ich soviel telefoniere wie noch nie zuvor. Die Aussicht von meinem Balkon ist zum Glück ziemlich toll. Natürlich ist es auch schön endlich ein bisschen Me-Time zu haben, Zeit zu meditieren und die vier angefangenen Bücher fertig zu lesen. Zudem kann man die Zeit super nutzen um sich zu reflektieren und zu überlegen ob man das eine oder andere im Leben ändern möchte. Brauchst du dabei Hilfe? Ich helfe dir gerne dabei. Ich freue mich jetzt schon endlich wieder das zu machen worauf ich gerade Lust habe, drinnen oder draussen. Freiheit lebe hoch!

Filmempfehlungen:

Pride and Prejudice – mein geliebter Klassiker

3 Nüsse für Aschenbrödel – weil es einfach der beste Film aller Zeiten ist

Tschugger– Serie für alle in der Schweiz mit Lachgarantie

The Dawn Wall– Kletterfilm

Na Vita de Nei – Skiaction

Buchempfehlungen:

Genesis – Die Befreiung der Geschlechter von Veit Lindau

Schattenschnitt von Sunil Mann (Krimireihe aus der Schweiz)

Shantaram von Gregory David Roberts (für alle Indien Fans)

Women’s Wellness Wisdom von Dr. Libby Weaver (Ratgeber)

Léon und Louise von Alex Capus (ein Klassiker)