Ständig online, ständig erreichbar – unser Alltag spielt sich zunehmend vor Bildschirmen ab. Ob Smartphone, Laptop oder Tablet: Die digitale Welt hat viele Vorteile, doch sie bringt auch ihre Schattenseiten mit sich. Ein sogenannter „Digital Detox“, also eine bewusste Auszeit von digitalen Medien, kann helfen, die Balance zurückzugewinnen – und damit auch ein Stück Lebensqualität.
Ich habe es selbst getestet: weniger Handy, mehr Präsenz. Während meines Wander-Abenteuers hatte ich ohnehin keinen Empfang – und danach inspirierte mich das Buch “Stillness is Key“ von Ryan Holiday dazu, meinen digitalen Konsum grundlegend zu überdenken. Aber was hat das mit mir gemacht?
Entzug der Erreichbarkeit
Eine Zeit lang hatte ich gar keinen Empfang. Mein Handy war im Flugmodus – nur für Fotos oder zur Orientierung via GPS. Anfangs spürte ich deutlich, wie stark das Bedürfnis war, ständig nachzuschauen, ob jemand etwas von mir wollte. Kennst du das auch? Kaum eine Pause – und schon wandert der Blick aufs Display. Ich bin Meisterin darin.
Doch nach ein paar Tagen wurde ich ruhiger. Ich begann, meine Pausen wieder bewusst zu erleben: um mich zu beobachten, durchzuatmen und einfach nur da zu sein. Es wurde völlig normal, das Handy zum Laden am Campingplatz abzugeben und stattdessen zum Meer zu spazieren.
Vielleicht denkst du: „Ich muss im Notfall erreichbar sein.“ Klar, das kenne ich auch. Aber mal ehrlich: Was bringt dir ständige Erreichbarkeit, wenn du dafür deine Gelassenheit, Gesundheit und innere Ruhe aufs Spiel setzt?
Digitale Reizüberflutung und ihre Folgen
Wir checken E-Mails beim Frühstück, scrollen durch soziale Medien in der U-Bahn und beantworten Nachrichten noch im Bett. Dieser Dauerzustand der Reizüberflutung macht auf Dauer krank: Schlafstörungen, Konzentrationsprobleme und innere Unruhe sind häufige Folgen. Der ständige Vergleich in den sozialen Medien nagt zusätzlich am Selbstwertgefühl.
Und dann ist da noch das nächtliche Arbeiten am Bildschirm – mit Folgen fürs Einschlafen, denn unser Gehirn findet kaum mehr zur Ruhe. Wie wäre es stattdessen mit einem Buch?
Mehr Achtsamkeit, mehr Zeit, mehr du
Ein Digital Detox ist kein kompletter Technikverzicht, sondern eine bewusste Entscheidung: Wann will ich online sein – und wann bei mir selbst? Wer regelmässig digitale Pausen einlegt, schafft Raum für echte Begegnungen, innere Erholung und neue Kreativität.
Wenn du dir morgens nur eine Stunde ohne Nachrichten, Mails und Social Media gönnst, startest du ruhiger und zentrierter in den Tag. Klingt das nicht verlockend?
Ich selbst plane bewusst handyfreie Zeiten ein – besonders morgens nach dem Aufwachen und abends vor dem Einschlafen. Diese Offline-Zeiten helfen mir, besser zu schlafen, klarer zu denken und präsenter zu leben. Zugegeben: Es fällt mir nicht immer leicht – aber es lohnt sich. Und wenns mal weniger gut klappt, probier es beim nächsten Mal wieder.
Tipps für deinen digitalen Neustart
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Lege bildschirmfreie Zeiten oder Zonen fest, z. B. beim Essen oder im Schlafzimmer
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Beobachte deinen Konsum mit Bildschirmzeit-Apps
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Ersetze Scrollen durch Offline-Rituale wie Lesen, Schreiben oder Spazierengehen
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Schalte Push-Benachrichtigungen aus und nutze den Flugmodus bewusst
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Plane Social-Media-Pausen – für ein paar Stunden, einen Tag oder ein Wochenende
Ein Digital Detox ist kein Verzicht – sondern eine Einladung. Zu mehr Klarheit, innerer Ruhe und echter Lebensqualität. Probier’s aus – dein Kopf und dein Herz werden es dir danken.